Nachhaltig übersetzen

Nützlicher Plastikmüll

Der neue Volkssport: beim Einkaufen Plastiktüten einsparen. Aber was ist mit den Plastiktüten, die man kauft? Mülltüten und Gefrierbeutel zum Beispiel? […]

Über-Setzung.de » Übersetzerin Umwelt-/Klimaschutz » Nützlicher Plastikmüll

Der neue Volkssport: beim Einkaufen Plastiktüten einsparen.

Dieser Trend hat einen guten Grund. Plastik ist nämlich nicht biologisch abbaubar und kompliziert zu recyclen. Deshalb sammelt es sich in der Natur und verschmutzt Gewässer, Böden und Luft.

Seit diese Erkenntnis bekannter wird, versuchen viele Menschen, weniger Plastikmüll zu verursachen. Außerdem geben die Geschäfte keine großen Plastiktüten mehr heraus. Und statt Obsttüten werden Stoffnetze immer beliebter.

Nachhaltige Stoffnetze
Selbst genähtes Stoffnetz aus Baumwolle

Aber was ist mit den Plastiktüten, die man kauft? Mülltüten und Gefrierbeutel zum Beispiel? Lassen die sich durch nachhaltigere Alternativen ersetzen?

Mülltüten

Auf Mülltüten zu verzichten oder sie zu ersetzen ist nicht ganz einfach. Bei näherem Hinsehen erfüllen sie nämlich hohe Ansprüche:

  • Wegschmeißbarkeit: Oft will man den Müll im Vorbeigehen wegwerfen, statt den Mülleimer mitzunehmen, auszuleeren, zurückzubringen, auszuwaschen.
  • Dichtigkeit: Die Mülltüte schützt den Mülleimer vor dem Dreckigwerden. Auch Restflüssigkeiten von Verpackungen sollen nicht in den Eimer laufen. Ohne Mülltüte müsste man den Eimer nach jeder Leerung gründlich saubermachen, was ziemlich unangenehm sein kann.

Erste Möglichkeit: auf Mülltüten verzichten

Am nachhaltigsten wäre es, den Abfall direkt in den Mülleimer zu werfen und diesen nach jeder Leerung auszuwaschen. Je nach Müll ist das nicht sehr angenehm, aber mit ein paar Tricks kann man sich die Sache vereinfachen:

  • Lebensmittelverpackungen vor dem Wegschmeißen kurz ausspülen, damit der Abfalleimer nicht dreckig wird.
  • Dreckige Lebensmittelverpackungen aus dem gleichen Grund mit der Öffnung nach oben in den Eimer stellen.

Zweite Möglichkeit: gekaufte Mülltüten ersetzen

Im Fall von Müll mit wenig Dreckpotenzial reicht eine Papiertüte.

Und wenn man nicht auf eine Plastikmülltüte verzichten will, kann man Plastikverpackungen wiederverwenden. Deshalb sammle ich passende Plastikverpackungen. Besonders gut als Mülltüten eignen sich:

  • Toilettenpapierverpackungen
  • große Versandbeutel
  • und überhaupt jede große Plastikverpackung, die man sonst einfach weggeschmissen hätte

Gefrierbeutel

Ich finde: Extra gekaufte Gefrierbeutel braucht man nicht. Es gibt genug kostenlose Alternativen, die ihre Aufgabe mindestens genauso gut erfüllen:

Erste Gefrierbeutel-Alternative: Konservengläser

Die sammeln sich wohl in jedem Haushalt – vor allem wenn man versucht, plastikfrei einzukaufen. Ihre Vorteile:

  • spülmaschinenfest
  • keine Weichmacher
  • lebensmittelecht
  • können zum Einfrieren verwendet werden (Achtung, nicht ganz voll machen!)
  • übersichtliche Lagerung
  • relativ einfach recycelbar
  • hübsch als Geschenkverpackung

Tipp: Die Etiketten gehen am besten ab, wenn man die Gläser ein paar Stunden in kaltes Wasser legt. Und zwar bevor man sie mit Seife abwäscht oder in die Spülmaschine stellt.

Zweite Gefrierbeutel-Alternative: Plastikbeutel, die als Lebensmittelverpackung ins Haus kommen

Es lässt nur schwer vollständig vermeiden, dass man in Plastik verpackte Lebensmittel kauft. Wenn die Verpackung Beutel- bzw. Tütenform hat, lässt sie sich immerhin mehrfach weiterverwenden, bevor sie dann doch im Müll landet. So spart man sich gekaufte Plastikbeutel. Die Vorteile:

  • oft festeres Material als gekaufte Gefrierbeutel, daher auswaschbar
  • lebensmittelecht
  • auch als Obsttüte beim Einkaufen verwendbar
  • nicht so schwer wie Gläser (praktisch für unterwegs)
  • nehmen wenig Platz weg, vor allem wenn man sie nach der Methode von Mari Kondo faltet
Nachhaltig übersetzen
Nach der Methode von Mari Kondo gefaltete Plastikbeutel

Dritte Gefrierbeutel-Alternative: feste Plastikverpackungen

Leider werden nicht wenige Produkte in Plastikverpackungen verkauft, die fast so viel Material haben wie ein Tupperbehälter – aber nicht so lange halten. Immerhin kann man diese festen Plastikverpackungen so lange nutzen, bis sie auseinanderfallen, und dafür auf den Kauf von „echten“ Behältern verzichten. Die Vorteile von festen Plastikverpackungen:

  • nicht so schwer wie Gläser (praktisch für unterwegs)
  • lebensmittelecht
  • meistens spülmaschinenfest
  • können zum Einfrieren verwendet werden
  • man kann sie verleihen, ohne dass es schlimm wäre, wenn man sie nicht zurückbekommt

Fazit

Es ist meist unnötig, Plastiktüten zu kaufen: Auf Müllbeutel kann man verzichten, oder man ersetzt sie durch sowieso anfallende Plastikverpackungen. Gefrierbeutel lassen sich bestens durch Lebensmittelverpackungen (in Tüten- oder Behälterform) oder vorzugsweise durch Konservengläser ersetzen.

Die Moral von der Geschicht’: Wenn man Plastikmüll sammelt, kann man damit den Plastikverbrauch reduzieren.

Schreibe einen Kommentar