Kategorie: Professionelle Übersetzerin
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Wenn schon, denn schon: Wo eine Übersetzung nicht aufhören sollte
An einem Familiennamen in Versalien (Großbuchstaben) in einem deutschen Text erkennt man mit großer Treffsicherheit eine unprofessionelle Übersetzung aus dem Französischen. Im Französischen werden Familiennamen nämlich oft in Versalien gesetzt, damit man sie als solche erkennt. Woher kommt diese Tradition? Meiner Meinung nach daher, dass in Frankreich oft (vor allem bei offiziellen Gelegenheiten) der Nachname…
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Wie meine Muttersprache!
Wer kennt so jemanden nicht: „So gut wie meine eigene Muttersprache“ behauptet jemand, eine Fremdsprache zu sprechen. Doch noch nie habe ich erlebt, dass diese Behauptung stimmte. Meist steckt dahinter eine ganz einfache Tatsache: Die betreffende Person spricht die Fremdprache nicht gut genug, um das eigene Niveau beurteilen zu können. Sie erkennt den Unterschied zu…
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Führerlos
„Führer“ ist ein deutsches Wort, das auch viele Menschen kennen, die kein Deutsch sprechen. Es ist geschichtlich unglaublich stark belastet. Daher versuche ich dieses Wort in meinen Übersetzungen zu vermeiden. Das ist nicht immer einfach, denn im Französischen und Englischen wird völlig sorglos mit dem guide umgegangen.
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Kohle an Keks
Mal wieder eine Schwierigkeit bei Übersetzungen aus dem Englischen: Der Übersetzer muss die Möglichkeiten des Rückbezugs im Deutschen sehr genau kennen, damit die Bedeutung erhalten bleibt. Das zeigt der folgende Satz: Halten Sie Marshmallows über die Kohle und legen Sie diese im weichen Zustand zwischen zwei Kekse. „Diese“ bezieht sich nicht, wie es wohl beabsichtigt…
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Englisch kann ja jeder …
Bei Übersetzungen aus dem Englischen entstehen oft Fehler, weil die Komplexität der englischen Satzkonstruktion unterschätzt wird. Wegen der empfundenen Ähnlichkeit zum Deutschen übertragen selbsternannte „Übersetzer“ ohne Überlegen die Wortfolge aus dem englischen Satz eins zu eins ins Deutsche. Ein Beispiel ist die englische Bedeutungseinheit „renewable energy technologies“. Oft wird diese direkt als „erneuerbare Energietechnologien“ übersetzt.…
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Deren ihre Mitarbeiter
Immer wieder stolpere ich in Texten, die ich lektoriere, über Schwierigkeiten mit der Verwendung von Possessivpronomen, also besitzanzeigenden Fürwörtern. Das Deutsche kennt nämlich, im Gegensatz zu vielen anderen Sprachen, „normale“ (reflexive) Possessivpronomen (z. B. „seine“, „ihre“) und nichtreflexive Possessivpronomen („dessen“, „deren“). Der Unterschied ist: Die reflexiven Possessivpronomen beziehen sich auf das Subjekt des Satzes zurück;…


